Schriften zu Martin Schmid

Katalog Martin Schmid
Ausstellung 2002
Bundesministerium der Justitz Berlin

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Zitate

Klaus Schwager, 1976

» Psychisches wird ihm zu symbolischen Bildvorstellungen, in denen Formales und Gegenständliches zusammenfallen, in denen Innen- und Außenwelt sich verbinden. Schmids Problem ist das der Komplexität der Welt, vor allem die sich scheinbar ausschließenden Ansprüche des Einzelnen und des Zusammenhängenden, des Vielen und des Einen. Seine Bilder sind Versuche, das rational nicht Auflösbare, das Widersprüchliche doch darzustellen, visuell erfahrbar zu machen. In dem simultanen, dynamischen Ineinander von abstrakter Formbewegung, Symbol und Gegenstand gibt er dieser Contradictio anschauliche Existenz und - was wichtiger ist: bekennt sich zu ihr, feiert sie als Fülle des Lebens. « 
 
 

Klaus Schwager, 1992

» Ohne Aggressivität, ohne sich auf das Spiel mit der Provokation einzulassen, stand er mit seinen Bildern und seinen Anliegen immer quer zum großen Strom. Heute zeigt der Blick zurück, wie wenig er sich von den Trends hat beeindrucken lassen; vieles hat er geprägt, lange bevor es als „Zeitstil“ ausgemacht wurde, und umgekehrt hat er manches gegen die Moden durchgehalten, was sich später als unverzichtbar erwies.

Entsprechendes erscheint auch in seinen Gemälden, wo der farbige Pinselstrich die Rolle des gezeichneten Strichs mitübernimmt. Die rastlosen Bewegungen der graphischen Kleinstrukturen und die sich summierenden Farbdifferenzierungen fusionieren zu einer die Bildgestalt aus allem herauslösenden, aber doch nicht enden wollenden allgemeinen Dynamik. Jedes scheint mit jedem zusammenzuhängen. «