Schriften zu Martin Schmid

Katalog Martin Schmid
Ausstellung 2002
Bundesministerium der Justitz Berlin

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Zitate

Peter Härtling, 1964

» Die Farben mancher Bilder erinnern an südliche Feste: unter einer hohen, wilden Sonne, die Schatten verschluckt und Perspektiven verkürzt, beginnen sich die Farben zu wehren: sie kreisen, sie sammeln, sie krümmen sich, sie werden zu vibrierenden Körpern, sie glimmen in Prismen.

Es sind Verknüpfungen, die alle dasselbe meinen: wuchernde Fülle unter dem Gesetz des Auges, das sich nicht übertölpeln läßt, das selbst schaffen und bauen will und, besessen und besonnen in einem, antwortet.

In dieser Kunst erfährt der Mensch und erfahren die Häuser, die Städte, daß sie wachsen. Sie sind Figuren, allesamt, eines melancholischen Gartens und allein deshalb wird das Femininum deutlich bevorzugt, als Frucht, verloren und überwuchert im Vexierbild der Gärten. Was aufs erste als Unordnung erscheinen könnte, ist nichts anderes, als die übereinander gelagerten Stadien des Gedeihens und Vergehens. «