Schriften zu Martin Schmid

Katalog Martin Schmid
Ausstellung 2002
Bundesministerium der Justitz Berlin

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Zitate

Wieland Schmied, 1967

» Man sieht es dieser Malerei an, dass sie die eines denkerischen, grüblerischen Menschen ist, der die Farbmaterie bewegt als wälze er einen Gedanken. Dieser reflexive Zug aller Arbeiten Martin Schmids ist aber untrennbar mit seinem vehementen und ungebändigten - vielleicht auch ungebärdigem - Temperament verbunden; seine Intellektualität ist vital, seine Vitalität intellektuell. Die Mischung, aus der der Maler Martin Schmid gemacht ist, ist der verwandt, aus der auch die Antriebskräfte der Kunst Max Beckmanns erwuchsen, und der Grand der Bewusstheit entspricht hier wie dort dem Rang des Erreichten.

Umso mehr liebt er das krause, ornamentale Wesen der Donauschule, zu deren spiraligen, stets Plastizität einkreisenden Formen seine eigene Graphologie eine instinktive Beziehung hat. An Rubens und dem Barock fasziniert ihn die Verbindung von überquellender Üppigkeit, die jede Bewegung bis ins Endlose nachhallen lässt, mit Symmetrie. Dabei mag man daran denken, welche Rolle in Schmids Kompositionsweise abgewandelte Symmetrien spielen, das Kreuz der Diagonalen etwa, und ruhende Bildzentren, die nach den Rändern hin Strahlen aussenden. «